Im Rahmen der Ausstellung „Flucht – Wenn Heimat zur Hölle wird“, die seit dem 6. Juni in der Stadtbücherei Kamp-Lintfort aufgebaut ist, veranstaltete der Projektkurs der 12. Jahrgangsstufe der UNESCO-Schule dort gestern eine von Kulturdezernent Dr. Müllmann eröffnete Lesung aus dem von dem Kurs erstellten Reader „Migration 2015“ mit anschließender Diskussion.
Bei dem von zwei Schülern geleiteten Gespräch wurde sehr schnell deutlich, wie sehr diese Thematik bewegt. Da ist der Wille, den Menschen zu helfen, die ihre Heimat verlassen müssen, um Verfolgung, Krieg, Elend und Perspektivlosigkeit zu entfliehen. Da sind die schwierigen Fragen, was sichere Herkunftsländer sind, und was es bedeutet, wenn Menschen abgeschoben werden, die sich in Deutschland integriert haben oder aktiv auf dem Weg dazu sind. Da ist die Erkenntnis, dass es eigentlich darum gehen müsse, die Fluchtursachen zu bekämpfen. Und nicht zuletzt die Frage, wie es denn sein könne, dass Europa bei diesem Problem so gespalten sei.
Die Ausstellung, in der vor allem Zeichnungen von geflohenen Kindern und Jugendlichen gezeigt werden, die in der Schule am Niersenberg Deutschunterricht erhalten, ist noch bis zum 30. Juni zu sehen. Auch die Dokumentation kann dort erworben werden. Der Projektkurs hofft, mit dem Erlös die Integrationsarbeit hier vor Ort unterstützen zu können.