Schon im Dezember 2012 wurde in fast jedem Feuilleton über den 200. Jahrestag der ersten Herausgabe der Grimm’schen “Kinder- und Hausmärchen” berichtet. Nach der Bibel ist es die am meisten veröffentlichte Schrift in deutscher Sprache. Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm wurden im hessischen Hanau geboren, arbeiteten lange hauptberuflich an der Bibliothek in Kassel, während sie im Nebenberuf sowohl in Dörfern den Erzählungen der Bewohner zuhörten und deren Märchen und Geschichten notierten und dann die verschiedenen Versionen zu einem Motiv miteinander verglichen, um daraus quasi eine von nun als deutsches Märchen erklärte Variante zu dokumentieren. Erst in den letzten 20 Jahren ihres Lebens erhielten sie für diese Arbeiten und auch für die Arbeit am “Deutschen Wörterbuch” in Berlin endgültig wissenschaftliche Anerkennung.
Nach dem 20. Dezember 2012, dem Gedenktag zum Erscheinen der Kinder- und Hausmärchen, folgen in diesem Jahr die 150. Gedenktage zum Tode von Wilhelm Grimm und seines Bruders Ludwig Emil, der als Maler und Kupferstecher bekannt wurde. In der Q-thek haben wir nun eine kleine Ausstellung über Leben und Werk der Brüder Grimm zusammen gestellt. Besonders empfehlen möchte ich von Günter Grass: “Grimms Wörter” (Göttingen : Steidl, 2010) , eine sehr persönliche Auseinandersetzung, – der Autor nennt das Buch im Untertitel “eine Liebeserklärung” – mit dem Grimm’schen Wörterbuch, sowie das Kinderbuch, “Die Märchenfrau” , in dem die Autorin Arnica Esterl kindgerecht und spannend erzählt, “wie die Brüder Grimm ihre Märchen fanden”. (Wien : Esslinger, 1996) Natürlich sind hier auch viele Einzelausgaben von Märchen zu finden so wie einige schöne Ausgaben der “Kinder- und Hausmärchen”.